41
Ersatzneubau Wohnhaus Wichtrach

ERSATZNEUBAU IM ORTSBILDSCHUTZGEBIET

Der Bestandesbau liegt etwas losgelöst zwischen einer typischen Siedlungsstruktur aus den 70er und 80er Jahren und einem grossmassstäblichen Gewerbegürtel, welcher sich in der Ausrichtung längs der Autobahn anordnet. Das Wohn- und Ökonomiegebäude und der 90 Grad abgedrehte Schopf, vermitteln in ihrer Gebäudestellung zwischen Siedlungsrand und Gewerbestruktur. Das Hauptgebäude mit seiner Nordsüd ausgerichteter Dachfirst folgt der Logik der Siedlung. Zusammen mit dem Schopf bilden sie ein stimmiges und wichtiges Element im Übergang zwischen Naturraum, Landwirtschaftszone und Siedlungsstruktur. Der Ersatzneubau bleibt in der Ausrichtung des Baukörpers und Fussabdruck, gleich dem Bestand. Wichtige Merkmale wie die Firstausrichtung, das Steildach und die Sockelausbildung bleiben erhalten. Der Schopf bleibt bestehen, was den Neubau in seiner Stellung stärkt und so die Gesamtanlage nach wie vor zu erkennen ist. Der Neubau wird als integraler Teil in die neue Situation miteinbezogen, was dem Ort mit seinen diversen Anknüpfungspunkten von Siedlungsrand, Landwirtschaft und Naturaum, Rechnung trägt.

STRUKTUR BESTAND

Die Struktur der Nutzungszellen folgt dem Grundrissaufbau mittelländischer Landwirtschaftsgebäuden, welche in der Teilung zwischen Wohnhaus und Ökonomieteil unterschieden. Der Ökonomieteil besteht aus der ebenerdigen Tenneinfahrt, einem Stall und oft einem weiteren Anbau für die Kleintierhaltung welcher oft zu einem späteren Zeitpunkt erfolgte. Der Wohnhausbereich steht auf einem Sandsteinsockel und zeugt von einem stringenten Rastermass, was in der Hauptfassade als Holzständerbau in Erscheinung tritt. Der rückwärtige Ökonomieteil ist erdgeschossig gemauert, im Obergeschoss zeugen die Gimmwände, von einer einstigen Landwirtschaftlichen Nutzung.

STRUKTRU NEUBAU

Der Ersatzneubau lehnt sich im Grundriss an die Struktur des Bestandes an. Die Positionierung der Räume erinnert an die Gliederung von Wohn- und Ökonomieteil des Bestandes. Zwischen Wohnküche und Wohnlounge spannt sich ein überhoher Raum auf, welcher an die ehemalige Tenneinfahrt erinnert und den Neubau in der Fassade gliedert. Der rückwärtige gegen Norden ausgerichtete "Anbau" verweist in Position und Nutzung auf den Nebenbau des Bestandes. Das Satteldach wird im Neigungswinkel etwas flacher gehalten, was der vollflächigen PV Anlage Rechnung trägt. Zusammen mit dem Schopf bildet der Neubau einen adäquaten Ersatz, welcher in Form, Struktur und architektonischer Ausformulierung eine würdige Reminiszenz des Bestandes erzeugt. Damit bleibt der Bauköroer auch weiterhin ein wichtiger Vermittler zwischen dem Siedlungsrand und der Nautur- und Landwirtschaftszone.