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Ehem. Textilfabrik, Münsigen

REMINISZENZ AN DIE GEWERBEARCHITEKTUR

Der Gewerbebau wurde ca. 1836 als Riegbau erbaut und diente ursprünglich als Textil- und Tuchfabrik. Der aus unterschiedlichen Bauetappen stammender, zur Mühletalstrasse traufständiger Baukörper, weist eine regelmässige Fassadengestaltung auf, welche durch axiert gesetzte Einzelfenster besteht. Die symmetrisch gegliederte Westfassade mit Zwillingsfenster ist mit Schindel bekleidet. Das ausladende Satteldach mit dem markanten Vogeldielen weist auf der Ostseite eine leicht fassonierte Ründi auf.

Die Liegenschaft gilt als ungewöhnliches, typologisch und gewerbehistorisch interessantes Gebäude und versteht sich als ein wichtiges Zeugnis der im 19. Jh. Im Mülital angesiedelten Industrie.

Über die Jahre ist das Gebäude aufgrund mangelndem Unterhalt in einem zunehmend schlechten baulichen Zustand gekommen. Zudem hat sich auch das Bedürfnis der Nutzung geändert. Das in der Mischzone gelegene Gebäude, soll nun in einen Wohnungsbau mit Arbeitsateliers transformiert werden um so auf die Bedürfnisse  einer neuer Nutzung zu reagieren.

Das Transformationsprojekt schlägt vor den Bestand bis auf die Erdgeschossmauer, welche mit einem Sandsteinsockel nur wenig Deformation in der Fassade aufweisen, abzubrechen und neu aufzubauen. Das Rastermass und die Fassadengestaltung folgen dem Bestand, was nicht nur als typologisch wichtige Reminiszenz verstanden wird, sondern auch dem Abbruch des bauinventarisierten Gebäude Rechnung trägt. Über eine neue Laubengangschicht auf der Südseite können 6 Wohneinheiten erschlossen werden, welche über 2 Vollgeschosse mit Dachgalerie organisiert sind. Die Nebengebäude der früheren Industrienutzung werden zurückgebaut, wo sich ein neuer gemeinsamer Aussenplatz zum verweilen aufspannt. Das Erdgeschoss dient als Arbeits- und Atelierfläche wo grosse Öffnungen zum Aussenraum die Nutzung sichtbar macht.